Bedauerlicherweise passieren immer wieder Unfälle in unterirdischen Verkehrsanlagen mit teils verheerenden Bränden. In deren Folge waren in der Vergangenheit oft viele Tote und Verletzte zu beklagen. Was kann man persönlich tun, um am Leben zu bleiben?
Warten Sie nicht auf Hilfe
Im Auto zu bleiben und auf Hilfe zu warten ist ganz sicher die schlechteste Idee. Selbst das beste Auto bietet keinerlei Schutz vor Rauchgasen und Flammen. Auch die schnellste Tunnelfeuerwehr braucht mehrere Minuten, um zu Ihnen zu kommen – Minuten, die für Sie zu Stunden werden und Ihre Überlebenschancen reduzieren.
Nutzen Sie vorhandene Feuerlöscher und rufen Sie die Feuerwehr
Die sofortige und aktive Brandbekämpfung mit dem Auto-Handfeuerlöscher oder den noch leistungsfähigeren Geräten im Tunnel ist das Gebot der Stunde. Auch mit der exakten Alarmierung der Feuerwehr (Notruftelefone in Nischen) darf keine Sekunde gezögert werden. Denn – ist der Brand gelöscht – droht auch keine weitere Gefahr durch toxische Rauchgase.
Flucht – Beachten Sie die Fluchtrichtung
Ist ein Löschen des Brandes nicht möglich, muss unverzüglich die Flucht in die lebensrettende Richtung angetreten werden. Seitens der Tunnelwarte wird die Ventilation so gesteuert, dass die Brandgase möglichst effizient aus dem Tunnel geblasen werden. Möchte man überleben, muss man weg vom Brand gegen den Luftstrom (möglicherweise beim Brand vorbei !!), entlang der Tunnelwand eilen – auch wenn dieser Weg eventuell der Längere ist. Die Katastrophen in den Tunnels von Kaprun, Tauern und Mont-Blanc zeigen die Folgen falschen Verhaltens sehr deutlich.
Autor: Christian Dolkowski
Seine ersten Berührungspunkte mit dem Brandschutz hatte Christian bereits im Alter von 16 Jahren bei der freiwilligen Feuerwehr in Baden. In den letzten 46 Jahren blieb er dem Thema in unterschiedlichen Einsatzszenarien und Tätigkeitsfeldern treu, u.a. bei der Betriebsfeuerwehr der Raffinerie Schwechat und als Trainer bei NoFire Safety GmbH.
Sein Motto „Vorbeugen ist besser als heilen“ leitet ihn auch bei seiner freiwilligen Tätigkeit als Notfallsanitäter beim Roten Kreuz Baden, wo er tagtäglich mit den teils dramatischen Konsequenzen von „Nichtwissen“ und missachteten Gesetzen konfrontiert wird.
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