Ob Dachdecker, Bergführer oder Gärtner - jeder Beschäftigte, der regelmäßig im Freien arbeitet, ist in hohem Maße durch Sonnenlicht gefährdet. Gravierend sind vor allem die nicht sofort sichtbaren, langfristigen Folgen wie Dermatosen, Hautalterung und Hautkrebs. Laut Statistik Austria wurden im Jahr 2020 in Österreich insgesamt 3.200 Neuerkrankungen an Hautkrebs diagnostiziert.
Auch die Augen leiden unter UV-Strahlung: Neben Horn- und Bindehautentzündungen können die erlittenen Schäden langfristig grauen Star hervorrufen.
Neben den bekannten UV-A und UV-B-Strahlen sind für bestimmte Berufsgruppen, wie Schweißer und Materialprüfer auch künstliche UV-C-Strahlen eine Gefahr.
Schon gewusst?
Neben der direkten Strahlung kann auch die indirekte Strahlung (zB durch reflektierte oder transmittierte Oberflächen) zu einer Gefährdung führen!
Sonnenschutz von O bis O
Sonnenschutz durch Kopfbedeckungen und Kleidung vermitteln eine trügerische Sicherheit. Sehr leicht wir auf die neuralgischen Körperstellen wie Nase, Ohren, Unterlippe, Nacken und Hände vergessen, doch auch sie müssen in jedem Fall mit Sonnenschutzmitteln eingecremt werden.
Als Faustregel gilt: Sonnenschutz von Ostern bis Oktober – so wie man dem Auto Sommerreifen verpasst.
Lichtschutzmittel anwenden – aber richtig
Sonnenschutzmittel können das Risiko für Hautkrebs um 40% reduzieren. Voraussetzung für wirksamen Schutz ist, dass geeignete Produkte eingesetzt werden, die speziell für die professionelle Anwendung konzipiert sind. Ebenso wichtig: die konsequente und richtige Anwendung.
- Großzügig auftragen:
2 mg/cm2 (ca. einen Teelöffel für Gesicht, Hals und Ohren) - Faustregel:
pro Körperzone eine Menge verwenden, die zwei Finger großzügig bedeckt - Regelmäßig erneuern:
mindestens alle zwei Stunden oder nach Bedarf
Prävention durch ganzheitliche Schutzmaßnahmen – die STOP-Methode
Um im Freien arbeitende Mitarbeiter vor UV-Strahlung zu schützen braucht es ein ganzheitliches Schutzkonzept, das die jeweilige Arbeitsplatzsituation ebenso berücksichtigt wie die Gefährdungslage.
- Substitution oder Technische Maßnahmen
Unter Umständen kann die Gefahr durch ein Verlegen des Arbeitsplatzes umgangen werden. Ist das nicht möglich können technische Hilfsmittel wie Sonnenschirme und -segel, Überdachungen oder geschlossene Fahrzeugkabinen die UV-Belastung reduzieren. - Organisatorische Maßnahmen
Die UV-Belastung ist zwischen 11 und 13 Uhr besonders hoch. Um diesen Zeitraum zu umgehen kann es Sinn machen Arbeits- und Pausenzeiten entsprechend anzupassen.
Außenarbeiten sollten so geplant werden, dass sie möglichst im Schatten erfolgen und auf mehrere Arbeiter aufgeteilt werden können. - Persönliche Schutzmaßnahmen
Zum Beispiel Kopfbedeckungen mit Ohren- und Nackenschutz, UV-Schutzbrille, körperbedeckende Kleidung u.a. Diese Maßnahmen sind jedoch nicht als alleiniger Schutz geeignet.
Nehmen Sie den UV-Scbutz nicht auf die leichte Schulter. Schon einige gezielte Maßnahmen verringern Ihr Risiko und helfen Ihre Gesundheit langfristig zu schützen.
Inhalte mit freundlicher Genehmigung von Peter Greven Physioderm GmbH.
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