Crowd Management
16. - 17. November 2021
Wissenswertes und Wissenstest
Der Spezialist im Umgang mit Massen, Martin Bardy, ist Absolvent des Studiums „Crowd Safety Management“ an der international renommierten Buckinghamshire University (UK), Lehrgangsleiter an der Donau-Universität Krems und hält vom 16.-17. November 2021 bei NoFire Safety das Seminar Crowd Management.
In dem Artikel „Von der Massenpanik zur Realität“ räumt er mit dem Mythos Massenpanik auf, zeigt die wahren Probleme der Evakuierung und bespricht kurz, was hinsichtlich der vermeidlichen Massenpanik zu tun ist.
Hier ein Ausschnitt aus dem Artikel - den gesamten Artikel können Sie als PDF herunterladen.
„When people die in fires, it’s not because of panic, it’s more likely to be the lack of panic“.
(...) Einen Schritt weiter geht Herr Neil Townsend (vom London Fire Rescue Service) der konstatiert: „When people die in fires, it’s not because of panic, it’s more likely to be the lack of panic“. D.h. nicht Panik, sondern die Abwesenheit von Panik ist oftmals die Ursache von Todesopfern bei Bränden. Um darzustellen, was Herr Townsend damit meint, muss kurz ausgeholt werden.
Eine Evakuierungsphase kann in zwei Hauptphasen eingeteilt werden. Die Prä-Evakuierungsphase und die eigentliche Evakuierungsphase (Bewegungsphase). Jeder Warnhinweis durchläuft innerhalb eines Individuums die folgenden Stationen: wahrnehmen, verstehen, als real identifizieren, auf sich beziehen, als relevant einstufen, entscheiden und reagieren.
Sobald sich die Person dazu entschlossen hat zu reagieren (d.h. den Ort zu verlassen) beginnt die Bewegungsphase.
Sollten jedoch die betroffenen Personen, auf Grund einer falschen bzw. schlechten Alarmierung, die Warnmeldung nicht wahrnehmen, verstehen, als real identifizieren, auf sich beziehen oder als relevant einstufen, wird die gewünschte Reaktion (das Areal zu verlassen) ausbleiben. Ein Evakuierungsexperiment in einer Londoner U-Bahn-Station zeigte z.B., dass die Verwendung einer Alarmglocke gänzlich unzureichend ist (das Experiment musste nach 14 Minuten abgebrochen werden, da niemand darauf reagierte). Die Verwendung eines Lautsprechersystems mit richtigem (!) Informationsinhalt und Wording hingegen, zeigte sich in demselben Setting als ausgesprochen effizient.
Durch eine falsch eingeleitete Evakuierung geht u.U. überlebenswichtige Zeit verloren. Je später Menschen flüchten, desto weniger Zeit bleibt für die eigentliche Evakuierungsphase und es kann hoher (und potentiell gefährlicher) Druck bei den Ausgängen entstehen. Durch die hohe Dichte an Personen pro Quadratmeter sinkt die mögliche Durchflussrate rapide bergab. Die nachkommenden Personen können die Ursache für den verlangsamten Durchfluss nicht erkennen (in einer hohen Personendichte ist die Sichtweite sehr begrenzt) und beginnen, auf Grund der dringlichen Zeit, zu drücken. Dieser Druck wiederrum verdichtet die Personen innerhalb der Engstelle zusätzlich, was zu einer weiteren Absenkung des Durchflusses (bis hin zum gänzlichen Stillstand bzw. zur Verstopfung des Ausganges) führt.
Testen Sie Ihr Wissen!
Hier noch ein paar Wissensfragen – Lösungen finden Sie »hier !
Mehrfachantworten sind möglich.
Panik und Massenpanik kommen
- sehr häufig vor
- immer wieder vor
- sehr selten vor
Hohe Personendichten bei Engstellen
- erhöhen die Durchflussrate
- verringern die Durchflussrate
- haben keine Auswirkung auf die Durchflussrate
In Gefahrensituationen verhalten sich Menschen überwiegend
- rücksichtslos
- hilfsbereit
- kooperativ
Das im Zuge der Evakuierungseinleitung verwendete Kommunikationsmittel hat
- sehr großen Einfluss
- unerheblichen Einfluss
- keinen Einfluss
auf die Reaktionszeit von Menschen.
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Crowd Management vom 16.-17. November 2021.
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